Häufig gestellte Fragen zu Botox

  Was ist Botulinumtoxin?

Botulinumtoxin ist ein Neurotoxin, das vorübergehend die Muskelaktivität reduziert, indem es die Freisetzung des Botenstoffs Acetylcholin blockiert. Da bei den heute aufbereiteten Formen des Botulinumtoxin Typ A der zweite Teil des ursprünglichen Begriffes (toxin = Gift) keine Rolle mehr spielt, sprechen wir auch von „Botulinum“. In der Medizin wird Botulinumtoxin sowohl zur Therapie schwerer neurologischer Bewegungsstörungen als auch zur effektiven und sicheren Behandlung von Falten und starkem Schwitzen unter den Achseln eingesetzt.

 

   Wie wirkt Botulinumtoxin in der kosmetischen Anwendung?

          Durch ständige Aktivität der mimischen Muskeln können sich im Laufe des Lebens in der darüber liegenden Haut Falten eingraben, zum Beispiel Zornesfalten über der Nase, Stirnfalten oder Lachfalten an den Augenwinkeln (als Krähenfüße bekannt). Botulinuminjektionen in die betreffende Muskulatur führen zu einer dosisabhängigen Entspannung, wodurch sich auch die Falten glätten oder vollständig verschwinden, sofern sie noch nicht allzu tief eingegraben waren.

 

 Wie läuft die kosmetische Behandlung mit Botulinumtoxin ab?

       Vor der ersten Behandlung findet ein ärztliches Beratungsgespräch statt, in welchem die Wünsche und Bedürfnisse der/des Kundin/Kunden ermittelt und diese/r über mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt wird. Anschließend legen der Arzt und die/der Kundin/Kunde gemeinsam fest, welche Region und wie stark behandelt werden soll. Die Injektionsbehandlung dauert in der Regel etwa 10-15 Minuten und wird mit sehr feinen Nadeln durchgeführt. Die meisten Menschen empfinden minimalen Schmerz, der oft als leichtes Stechen oder Brennen beschrieben wird. Damit sich an den Einstichstellen keine kleinen Blutergüsse bilden, werden diese danach noch für einige Minuten komprimiert und gekühlt.

 

  Kann ich nach der Behandlung gleich wieder unter Menschen?

       Ja!!! Zwar können nach einer Botulinuminjektion die kleinen Einstichstellen und selten kleinste Blutergüsse zu sehen sein, falls feine Hautgefäße verletzt wurden. Diese Veränderungen können jedoch leicht überschminkt werden und sind spätestens nach wenigen Tagen wieder verschwunden.

 

   Wie schnell und wie lange wirkt Botulinumtoxin?

In den meisten Fällen tritt ein sichtbarer Effekt nach ein bis drei Tagen ein, in manchen Fällen kann es aber bis zu 7 Tage dauern. Der maximale Behandlungseffekt wird nach 2 bis 3 Wochen erreicht. Die Blockade an der Übertragungsstelle zwischen Nerv und Muskel – und damit die Wirkung – hält in der Regel 3 bis max. 6 Monate an, danach haben sich die durch Botulinumtoxin bedingten Veränderungen wieder zurückgebildet. Entsprechend lang bleibt auch das faltenglättende Resultat der Injektion bestehen. Falls erwünscht, kann dann die Behandlung wiederholt werden. Zu beachten ist, dass sehr tiefe Falten oft nur unzureichend oder gar nicht durch die Behandlung mit Botulinumtoxin reduziert werden können, da diese unabhängig von der Muskelzugwirkung bestehen.

 

  Was ist nach einer Behandlung mit Botulinumtoxin zu beachten?

  Die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Vitamin C oder verschiedene Antibiotika) kann die Wirkung abschwächen oder sogar vollständig aufheben. Nach der Injektion sollten Sie für zwölf Stunden schwere körperliche Belastung sowie Fingerkontakte an den Injektionsstellen vermeiden. In den ersten Tagen nach der Injektionsbehandlung sollten Aktivitäten vermieden werden, die zu einer erhöhten Durchblutung führen, beispielsweise starke sportliche Betätigung, Saunagänge, Sonnenbäder oder Solariumbesuche. Damit sich die Substanz im Muskel gut verteilt, sollten Sie die behandelte Muskulatur für einige Stunden häufig anspannen.

 

   Können bei einer kosmetischen Anwendung von Botox (Botulinum) Nebenwirkungen auftreten?

        Die Injektion von Botox (Botulinum) ist bei Konsultation eines erfahrenen Behandlers eine sehr sichere und gut verträgliche Methode zur sanften Faltenglättung. Als Folge der Injektion kann es zu kleinen Blutergüssen oder Schwellungen kommen. Auch vorübergehendes Unwohlsein, Müdigkeit oder Kopfschmerzen wurden beschrieben; in vielen Fällen führt die Behandlung aber auch zu einer Besserung von bereits bestehenden Kopfschmerzen. Sehr selten können motorische Störungen wie ein vorübergehendes Herabhängen der Augenbraue oder des Augenoberlids oder kurzfristige Sehstörungen auftreten. Allergische Reaktionen, Juckreiz oder Hautausschlag treten äußert selten auf. Wie auch die Wirkung von Botulinumtoxin nicht dauerhaft ist, sind sämtliche Nebenwirkungen ebenso zeitlich beschränkt und bilden sich nach einigen Tagen oder Wochen wieder vollständig zurück.

 

 Gibt es Erfahrungen über die Langzeitwirkungen?

Zur Behandlung neurologischer Störungen wie dem Torticollis (Schiefhals) oder der chronischen Muskelverkrampfung (Spasmus) wird Botulinumtoxin seit mehr als 30 Jahren und in relativ hohen Dosen erfolgreich eingesetzt. Aus diesen Erfahrungen weiß man, dass Botulinum keine langfristigen Nebenwirkungen hervorruft. Nach dem Abklingen der Botulinumtoxin­wirkung entstehen keine bleibenden Veränderungen an den Nerven oder Muskeln, Funktion und Aussehen der Muskulatur. Auch die Behandlung von Falten mit Botulinumtoxin wird seit den 1990er Jahren durchgeführt, weshalb heute ausreichende Therapieerfahrungen vorliegen, welche keine Hinweise auf langfristige Nebenwirkungen zeigen.

 

    Besteht bei der kosmetischen Anwendung von Botulinumtoxin die Gefahr einer "Vergiftung" (Botulismus)?

     Auch wenn Botulinumtoxin ein hochwirksames und potentiell gefährliches Gift darstellt, ist eine Vergiftung – wie bei allen Stoffen – von der Art und der Dosis der Verabreichung abhängig. Eine Vergiftung mit Botulinumtoxin, der sogenannte Botulismus, wird bei Aufnahme großer Mengen von Botulinumtoxin in den Organismus beobachtet, zum Beispiel bei einer Lebensmittelvergiftung durch den Verzehr von mit Botulinumtoxin-produzierenden Bakterien befallenen Fleisch-/Wurstwaren. Bei der kosmetischen Anwendung hingegen werden nur kleinste Mengen des Wirkstoffs in bestimmte Muskelareale gespritzt und dort vor Ort gebunden, sie gelangen also nicht in den Kreislauf oder den Gesamtorganismus. Da das eingesetzte Medikament zudem hoch aufgereinigt wurde, enthält es kein einziges Bakterium, das weiteres Toxin produzieren könnte. Somit kann eine Vergiftung bei der kosmetischen Behandlung mit Botulinumtoxin nicht auftreten.

 

Kann die Faltenkorrektur mit Botulinumtoxin beliebig oft wiederholt werden?

   Da Botulinumtoxin nur vorübergehend wirkt und nach Beendigung der Wirkung weder vom Wirkstoff noch von seinen Effekten an den Nerven etwas nachzuweisen bleibt, bilden sich die dadurch hervorgerufenen Veränderungen nach einigen Monaten vollständig zurück. Allerdings werden bei regelmäßiger Anwendung mit der Zeit etwas geringere Mengen des Wirkstoffs benötigt, um den gleichen muskelentspannenden Effekt zu erreichen wie zu Beginn. Ein Nachlassen der Wirkung bei wiederholten Anwendungen wurde hingegen bislang nicht beschrieben.

 

Wann sollte keine Behandlung mit Botulinumtoxin durchgeführt werden?

    Aus Sicherheitsgründen wird von einer Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten. Auch bei Menschen mit bekannten Erkrankungen, die mit einer abnormen Muskelschwäche einhergehen (zum Beispiel der Myasthenia gravis) oder mit einer Blutgerinnungsstörung, die zu einer starken Blutungsneigung führen, sollten nicht mit Botulinumtoxin behandelt werden. Ebenso sollte eine Anwendung in entzündeten Bereichen vermieden werden; nach Abklingen/Abheilen der Entzündung kann die Behandlung dann wieder durchgeführt werden.